Recht auf Girokonto weiterhin notwendig
(08.06.2012) In Österreich müssen immer noch viele Menschen ohne Konto zurecht kommen, weil ihnen dieses aus unterschiedlichen Gründen von Banken verweigert wird. Die staatlich anerkannten Schuldenberatungen fordern seit Jahren – gemeinsam mit anderen Konsumentenschutzorganisationen – ein gesetzliches Recht auf ein Girokonto für alle. Um die Wirkung und den Bekanntheitsgrad der freiwilligen Initiativen von Banken abschätzen zu können sowie die Gründe für die Schwierigkeiten bei der Kontoeröffnung für viele Personen zu erheben, hat die asb von 24. April bis 11. Mai eine online Befragung sozialer Einrichtungen in ganz Österreich vorgenommen. Von den rund 1.750 angeschriebenen MitarbeiterInnen lieferten 350 ausgefüllte Fragebögen. Die Fragebogenerhebung bestätigt, dass Kontolosigkeit ein Problem für viele Menschen ist, die ohnehin mit Benachteiligungen und Diskriminierungen zu kämpfen haben. 79% der Befragten gab an, dass es unter ihren KlientInnen Personen gibt, die Schwierigkeiten beim Zugang zu einem Girokonto haben. Und meist werden dadurch Beratungsziele nicht bzw. schwieriger erreicht. Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass die aktuellen Angebote an Habenkonten von drei österreichischen Banken nicht ausreichend sind, um den Bedarf zu decken. Die Angebote sind einem Großteil der KlientInnen sozialer Einrichtungen kaum oder gar nicht bekannt. Von jenen KlientInnen, die davon wissen und diese in Anspruch nehmen wollen, erhalten jedoch auch nicht alle tatsächlich ein Habenkonto. Fast alle antwortgebenden Personen (96,4%) halten ein gesetzliches Recht auf ein Girokonto für notwendig.
zur Zusammenfassung der Ergebnisse der Fragebogenerhebung "Recht auf ein Girokonto"