Arbeitslosigkeit Hauptgrund für Schuldenprobleme
(12.07.2010) 9%, das sind 748.000 Personen sind betroffen. Einkommensverschlechterungen durch Arbeitslosigkeit sind der mit Abstand häufigste Grund für Schuldenprobleme, so die Bilanz der staatlich anerkannten Schuldenberatungen in Österreich mit Blick auf die Zahlen des vergangenen Jahres.
2010 gaben 43% aller Schuldenberatungs-KlientInnen Arbeitslosigkeit als Grund für ihre Schuldenprobleme an, noch zwei Jahre zuvor betrug deren Anteil mit 19% weniger als die Hälfte, 2009 war die Zahl auf 27% gestiegen.
Insgesamt wurden 2010 wie im Jahr zuvor über 52.000 Personen von den zehn staatlich anerkannten Schuldenberatungseinrichtungen unterstützt.
„Die Zahl der Beratungen ist gleich hoch geblieben, die dahinter liegenden Probleme und der für eine Person notwendige Beratungsaufwand haben sich jedoch intensiviert“ so Maria Kemmetmüller, Geschäftsführerin der Schuldenberatungs-Dachorganisation asb. "Wie von uns vorhergesehen, ist die Krise mit einiger Verzögerung nun voll in den Schuldenberatungen angekommen.“
Mehr Investition in Schuldenberatungen und Erleichterungen im Privatkonkurs seien deshalb heute notwendiger denn je, appelliert Kemmetmüller an die Regierungsparteien, vor allem die Umsetzung überfälliger und von Seiten der Regierung längst versprochener Privatkonkursreformen endlich zu realisieren.
„Unter den derzeitigen Bedingungen wird die Schuldenregulierung oft blockiert, weil vielen der betroffenen Arbeitslosen zu wenig Einkommen bleibt, um in Privatkonkurs zu gehen", kritisiert Kemmetmüller, „damit wird der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zusätzlich erschwert. Das kann aus sozial- und arbeitsmarktpolitischer Perspektive nicht wünschenswert sein und ist auch wirtschaftspolitisch unklug.“ Der wirtschaftliche Nutzen von Schuldenberatung und –regulierung liege auf der Hand und sei auch durch Studien belegbar, so Kemmetmüller.
„Staatlich anerkannte Schuldenberatungen arbeiten mit hohen Qualitätsansprüchen, das kostenlose Angebot, der speziell für ihre Tätigkeiten qualifizierten BeraterInnen zielt auf das Erreichen nachhaltiger Lösungen unter aktiver Beteiligung der KlientInnen ab. Diese Bemühungen gilt es durch die überfällige adäquate Gesetzesreform zu unterstützen und so dafür zu sorgen, dass der Zugang zu effektiver Schuldenregulierung erleichtert wird.“
Außerdem seien zusätzliche Investitionen in den Beratungsbereich notwendig. Vor allem an spezifischen Beratungsangeboten für Menschen mit Einkommenseinbußen, die noch nicht überschuldet sind, fehle es derzeit in Österreich. Die Schuldenberatungen wollen dem 2011 mit einem Pilotprojekt zu Budgetberatung für Menschen mit niedrigem Einkommen entgegenwirken.
Rückfragen für Medien
ASB Schuldnerberatungen GmbH
- Mag.a Maria Kemmetmüller
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E-Mail: maria.kemmetmueller@asb-gmbh.at - Dr.in Michaela Moser (PR-Büro)
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