748.000 Personen mit Schuldenproblemen
Schuldenberatungen präsentieren Schuldenreport 2010 und fordern rasche Umsetzung von Privatkonkursreformen und zusätzliche Finanzierung von Schuldenberatung
(Linz, 12. Juli 2010) 9%, das sind 748.000 Personen, leben in Österreich in einem Haushalt mit Schuldenproblemen, über 50.000 suchen jährlich Unterstützung bei anerkannten Schuldenberatungen. Das zeigen aktuelle Daten im von der Dachorganisation der Schuldenberatungen veröffentlichten Schuldenreport 2010.
Erstmals liegen neben Exekutions- und Konkurszahlen, sowie Daten zum Klientel der Schuldenberatungen, auch Ergebnisse der Statistik Austria zu Schuldenproblemen in Österreich vor.
Von Schuldenproblemen betroffen sind vor allem jüngere Personen (bis 39 Jahre), Ein-Eltern-Haushalte, Familien mit Drei und mehr Kindern, Drittstaatenangehörige, Personen mit geringer Ausbildung, Mitglieder von Privathaushalten mit keiner bzw. eingeschränkter Erwerbstätigkeit sowie Personen mit geringem Einkommen.
Bei den 52.600 Personen (+10,7%), die im Vorjahr von staatlich anerkannten Schuldenberatungen unterstützt wurden, macht sich vor allem die angespannte Lage am Arbeitsmarkt bemerkbar. „Arbeitsplatzverlust bzw. Einkommensverschlechterung stellt gefolgt von gescheiterter Selbständigkeit den Hauptgrund für Schuldenprobleme dar“, so Hans W. Grohs, Geschäftsführer der Schuldenberatungs-Dachorganisation asb, „die Krise ist damit auch in den Schuldenberatungen angekommen.“
Notwendig sei deshalb eine Verbreiterung des Angebots der Schuldenberatungen und Erleichterungen im Privatkonkurs, appelliert Grohs an die Regierungsparteien, vor allem die schon lange geplanten Privatkonkursreformen ohne Verzögerung umzusetzen.
„Banken, die im Zuge der Krise für sich selbst die Bedeutung von Unterstützung in existenzbedrohenden Situationen erkannt haben und darüberhinaus auch besonderen Nutzen aus der Tätigkeit von Schuldenberatungen ziehen, sollten sich zukünftig, wie in anderen Ländern bereits üblich, auch an der Finanzierung von Schuldenberatung beteiligen“, fordert Grohs. Ein Zehntel der an sie rückgeführten Beträge sollte dem Erhalt und Ausbau dieser sozialen Dienstleistung dienen, deren Finanzierung damit nicht länger ausschließlich zu Lasten der öffentlichen Hand gehen müsste.
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