Privatkonkurse im 1. Halbjahr 2011
(27.07.2011) Im 1. Halbjahr 2011 wurden 4.882 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, das sind um 5,4 Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2010.
Die Veränderungen sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich, wobei sich dabei die Entwicklungen des 1. Quartals 2011 weitgehend fortsetzen: Die höchste Steigerung bei der Anzahl an Eröffnungen kann Niederösterreich mit +22,2 Prozent verzeichnen. Dabei dürfte es sich um einen „Aufholeffekt“ handeln, da in Niederösterreich – gemessen an der Anzahl der BewohnerInnen - zuletzt weniger Privatkonkurse eröffnet wurden als im gesamtösterreichischen Durchschnitt. Niederösterreich weist nach Wien und dem Burgenland die geringste Insolvenzdichte pro Tausend EinwohnerInnen auf. Auch Salzburg weist in Bezug auf seine EinwohnerInnenzahl ein unterdurchschnittliches Insolvenzgeschehen auf. Bei der Steigerung von +12,3 Prozent dürfte es sich auch um einen „Aufholeffekt“ handeln. Ebenso ein insolvenzschwaches Bundesland ist die Steiermark, sie rangiert trotz eines Zuwachses von 11,3 Prozent im unteren Bereich der Insolvenzdichte. Vorarlberg hat mit +12,1 Prozent ebenfalls einen deutlichen Zuwachs zu verzeichnen – allerdings bei ohnehin überdurchschnittlich hoher Insolvenzdichte. Wien ist mit 2.021 Eröffnungen absoluter Spitzenreiter bei der Anzahl der Privatkonkurseröffungen und hat im 1. Halbjahr 2011 eine moderate Zunahme von 5,3 Prozent zu verzeichnen. Oberösterreich weist mit +1,0 Prozent einen unterdurchschnittlichen Zuwachs auf. In den Bundesländern Burgenland (-16,0 Prozent), Tirol (-5,4 Prozent) und Kärnten (-3,7 Prozent) sind Rückgänge der Privatkonkurseröffnungen zu verzeichnen.