5,7% mehr Privatkonkursanträge 2011
(20.01.2012) Die Zahl der Privatkonkursanträge ist 2011 im Vergleich zu 2010 um 5,7% bzw. 596 Anträge auf 10.970 Anträge gestiegen. Eröffnete Schuldenregulierungsverfahren wurden im Vorjahr 9.633 gezählt, das sind um 6,5% mehr als im Vergleichszeitraum 2010.
Die Veränderungen bei den Privatkonkurseröffnungen sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Als einzige Bundesländer weisen Salzburg (-3,2%) und Tirol (-2,0%) Rückgänge auf. Alle anderen Bundesländer verzeichnen Zuwächse, wobei die höchsten Steigeruhngen in Niederösterreich, Vorarlberg und die Steiermark zu beobachten waren. Die Unterschiede in den Bundesländern sind vor allem auf die Insolvenzentwicklung der vergangenen Jahre zurückzuführen: In Niederösterreich handelt es sich bei dem hohen Zuwachs von plus 20,3%um einen „Nachzieheffekt“, da Niederösterreich in Bezug auf seine EinwohnerInnenzahl ein unterdurchschnittliches Insolvenzgeschehen aufweist. Ähnliches gilt für die Steiermark: trotz eines Zuwachses von 9,4% ist das Land im unteren Bereich der Insolvenzdichte. Vorarlberg hingegen weist eine über dem gesamtösterreichischen Durchschnitt liegende Insolvenzhäufigkeit auf, hat aber trotzdem eine Steigerung von 15,9% zu verzeichnen. Das Burgenland rangiert bei der Insolvenzdichte an letzter Stelle und hatte 2011 auch eine geringe Steigerung von 2,7%. Kärnten und Wien haben trotz einer über dem Bundesschnitt liegenden Insolvenzdichte Zuwächse von 6,2 bzw. 5,2% zu verzeichnen.