Studie zur Überschuldug europäischer Haushalte
(08.02.2013) Am 24. Jänner fand in Brüssel auf Einladung der Generaldirektion Gesundheit und Konsumentenschutz ein Seminar mit rund fünfzig ExpertInnen statt, das die vorläufigen Ergebnisse einer in Auftrag gegebenen Studie zur Überschuldung europäischer Haushalte bewertete.
Der Geschäftsführer der asb, Hans W. Grohs, war als Vertreter des europäischen Netzwerks ecdn eingeladen. In seinem Statement zum Thema "Folgen der Überschuldung für Private, Gesellschaft und Finanzwirtschaft" hielt er fest, dass die volkswirtschaftliche Rentabilität von Schuldenregulierung nachgewiesen ist. „Überschuldeten Privatpersonen den Arbeitsplatz zu erhalten, als Steuerleistende, KonsumentInnen und KundInnen der Bankenwirtschaft aktiv bleiben zu lassen ist weitaus effektiver als staatliche Transferleistungen zum Leben in Überschuldung beizusteuern.“ Ein Vertreter der französischen Nationalbank ergänzte, dass die Ausfälle bei Konsumkrediten in Frankreich die drei Prozent Grenze nicht überschreiten und weitgehend durch Zinsen und Gebühren gedeckt sind.
Die Studie, die von einem Konsortium unter der Leitung der Berliner Gruppe „Civic Consulting“ durchgeführt wird, soll im April 2013 veröffentlicht werden. Sie ist eine umfassende Bestandsaufnahme, die sich mit Definition, Entwicklung, Gründen von Überschuldung und Typen von betroffenen Haushalten genauso befasst wie mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen und erforderlichen Maßnahmen. Gleichzeitig wird sie auch die europaweiten Beratungsangebote für Überschuldete erfassen.