Schuldenberatungen fordern Politik zum Handeln auf
(28.06.2013) Die staatlich anerkannten Schuldenberatungen treten in Dialog mit den wahlwerbenden Parteien. Ein Fragenkatalog, der wesentliche Aspekte im Kampf gegen Überschuldung privater Haushalte absteckt wurde im Rahmen der 5. Österreichischen Schuldenberatungstagung, die am 27. und 28. Juni in Graz stattfand, präsentiert.
Verstärkte Finanzbildung, erleichterter Zugang zum Privatkonkurs, das Recht auf ein Girokonto und ausreichende Kapazitäten für Budget- und Schuldenberatung – das sind die zentralen Themen mit denen sich Politik auseinandersetzen muss. Firmenpleiten, steigende Arbeitslosigkeit und der Aufbrauch von Ersparnissen treiben immer mehr Menschen in wirtschaftliche Notsituationen. „Politik muss den Menschen zeigen, dass sie nicht nur für Banken und Bauwirtschaft da ist, sondern auch wirtschaftlich gescheiterten Einzelunternehmen und Familien zeitgemäße Formen der Entschuldung zur Verfügung stellt. Hier ist sie säumig!“, sagt Dr. Hans W. Grohs, Geschäftsführer der Dachorganisation ASB Schuldnerberatungen GmbH.
Die Parteien sollen sich noch vor, aber auch nach der Wahl mit konkreten Maßnahmen im Kampf gegen Überschuldung auseinandersetzen. Der Fragenkatalog wurde im Rahmen der 5. Österreichischen Schuldenberatungstagung mit über 100 TeilnehmerInnen als Resolution verabschiedet. Er wird nun den ParteichefInnen zur Beantwortung bis 5. August übermittelt. Die Antworten werden veröffentlicht und diskutiert.