Schulden machen krank
(20.04.2016) Am 20. April hat in St. Pölten ein Dialogtag zum Thema „Schulden und Gesundheit“ stattgefunden. Dem vorangegangen waren bereits zwei Dialogtage am 21. und 25. Jänner in Wien und Vorarlberg. Ziel des Projekts der ASB Schuldnerberatungen GmbH und des Fonds Gesundes Österreich ist eine Vernetzung von ExpertInnen aus Gesundheitsbereich und Schuldenberatung. Denn Schulden machen krank. Und aus Krankheit können Schulden erwachsen.
Überschuldung kann sowohl Ursache als auch Folge von gesundheitlichen Problemen sein. Die Auswirkungen von Überschuldung auf den Gesundheitszustand der KlientInnen in der Schuldenberatung sind deutlich. Bei jeder siebten Person, die eine Schuldenberatung aufsucht, ist die Schuldenregulierung aufgrund von Krankheit und Sucht in absehbarer Zeit nicht möglich. Umgekehrt hat sich gezeigt, dass sich nach einer erfolgreichen Schuldenregulierung oftmals der Gesundheitszustand spürbar verbessert.
Die Folgen von Überschuldung sind vielfältig und betreffen nicht nur Einschränkungen in materieller Hinsicht. Das Leben am Existenzminimum, die Angst vor der Zukunft stellen für die Betroffenen und ihr Umfeld eine erhebliche Belastung dar. Diese kann zu massiven Beeinträchtigungen der psychischen und physischen Gesundheit führen: Stress, Depressionen, Angstzustände, Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Magen- und Darmprobleme. Dazu kommt, dass sich KlientInnen der Schuldenberatungen oft wenig Zeit für den „Luxus“ Gesundheit nehmen können, wenn sie um ihr finanzielles Überleben kämpfen bzw. keine Geldmittel für nötige Therapien zur Verfügung stehen.
Informationen zum Dialogtag in St. Pölten auf der Seite der SB NÖ
Zur Presseaussendung der asb am 25.1.2016
Zum FactSheet "Schulden und Gesundheit"
Zur Fachzeitschrift "dasbudget" zum Thema Schulden und Gesundheit