Neues Erwachsenenschutzgesetz beinhaltet "Betreutes Konto"

(12.02.2017) Das im Jänner im Nationalrat diskutierte neue Erwachsenenschutzgesetz beinhaltet in § 239 auch das „Betreute Konto“, das von der Schuldnerberatung Wien entwickelt wurde: "Im rechtlichen Verkehr ist dafür Sorge zu tragen, dass volljährige Personen, die aufgrund einer psychischen Krankheit oder einer vergleichbaren Beeinträchtigung in ihrer Entscheidungsfähigkeit eingeschränkt sind, möglichst selbständig, erforderlichenfalls mit entsprechender Unterstützung, ihre Angelegenheiten selbst besorgen können. Unterstützung kann insbesondere durch die Familie, andere nahe stehende Personen, Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Behindertenhilfe und soziale und psychosoziale Dienste, Gruppen von Gleichgestellten, Beratungsstellen oder im Rahmen eines betreuten Kontos oder eines Vorsorgedialogs geleistet werden." Das betreute Konto hilft Menschen, die Schwierigkeiten haben Zahlungsprioritäten zu erkennen und einzuhalten, existenznotwendige Zahlungen zu bewältigen. Neben Wien wird das Betreute Konto auch von den Schuldenberatungen in Niederösterreich, der Steiermark, Oberösterreich und Vorarlberg angeboten. Das 2. Erwachsenenschutzgesetz wird voraussichtlich im Juli 2018 in Kraft treten.

Um die Ausbildung der (künftigen) BetreuerInnen eines Betreuten Kontos zu gewährleisten, hat Thomas Valina, Schuldenberater bei der Schuldnerberatung Wien, einen Kurs dazu entwickelt. Basierend auf der Lernplattform moodle besteht der Kurs "Betreutes Konto" aus sechs Modulen und wird erstmalig im kommenden Sommersemester am FH Campus Wien als Wahlpflichtfach abgehalten. Den TeilnehmerInnen wird dabei Hintergrundwissen zum Thema Haushaltsplanung & Girokonto sowie praktisches Handlungswissen im Umgang mit der Softwareplattform http://www.kontoservice.at/ vermittelt. Dabei werden multimediale Elemente wie screencast Videos und eine eigene Schulungsplattform des Betreuten Kontos eingesetzt. Für mehr Informationen steht Thomas Valina unter thomas.valina@fsw.at zur Verfügung.
Zu weiteren Infos über das betreute Konto in Wien

Dachorganisation

ASB Schuldnerberatungen GmbH, Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen in Österreich

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Treuhandschaften:

Fachpublikum News

Frauen in der Schuldenberatung

(08.03.2023) Knapp 23.000 Frauen haben 2022 Unterstützung von einer staatlich anerkannten Schuldenberatung erhalten. Das sind beinahe 41 % der insgesamt unterstützten Personen. Die Klientinnen hatten bei der Erstberatung durchschnittlich 51.000 Euro Schulden (um Extremwerte bereinigter Wert; Männer 68.000 Euro). 2.950 Frauen sind im Vorjahr in Privatkonkurs gegangen. Das sind 36 % der in Österreich eröffneten Privatkonkurse. Fast jede zweite erstberatene Klientin der Schuldenberatung hat als höchste Ausbildung einen Pflichtschulabschluss.  [ mehr ]

Schuldenberatungen: 10 Prozent mehr Erstkontakte

(28.02.2023) Die Zahl der Menschen, die sich erstmals an eine Schuldenberatung wenden, steigt. 2022 hatten 18.565 Menschen einen Erstkontakt mit einer staatlich anerkannten Schuldenberatung, das sind beinahe 10 Prozent mehr als im Jahr davor. Die immer noch spürbaren Auswirkungen von Corona treffen auf massiv gestiegene Lebenshaltungskosten und erhöhte Kreditzinsen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die Insolvenzregeln für Privatpersonen wieder verschärft werden. [ mehr ]

Privatinsolvenzen 2022 um 13,5 Prozent gestiegen

(04.01.2023) Im Jahr 2022 wurden in Österreich insgesamt 8.176 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, das sind um 973 Verfahren mehr als im Jahr 2021 und entspricht einer Steigerung von 13,5 Prozent. Die Zahl der Insolvenzanträge ist um 1.326 Anträge bzw. 17,4 Prozent auf 8.952 Anträge gestiegen. [ mehr ]