Deutlich weniger Privatkonkurseröffnungen im ersten Halbjahr

(10.07.2017) Im ersten Halbjahr 2017 wurden in Österreich 2.925 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, das sind um 1.225 Verfahren weniger als im Vergleichszeitraum 2016 und entspricht einem Rückgang von 29,5 Prozent. Die Zahl der Insolvenzanträge ist um 26,0 Prozent auf 3.498 Anträge gesunken.
Alle Bundesländer weisen bei den eröffneten Schuldenregulierungsverfahren Rückgänge auf: die höchsten Rückgänge sind in Tirol (45,8 Prozent), Vorarlberg (45,4 Prozent) und dem Burgenland (41,8 Prozent) zu verzeichnen. Oberösterreich weist einen Rückgang von 34,1 Prozent auf, gefolgt von Kärnten (31,1 Prozent), Niederösterreich (27,1 Prozent) und Wien (26,1 Prozent). Die Steiermark und Salzburg haben die vergleichsweise geringsten Rückgänge mit 20,0 Prozent und 16,4 Prozent.
Das zu Jahresbeginn präsentierte neue Regierungsprogramm verursachte durch den geplanten Umbau des Systems der Schuldenregulierung eine unklare Situation für SchuldnerInnen. Durch die Beschlussfassung des Insolvenzrechtsänderungsgesetz 2017 und das Inkrafttreten mit 1. November 2017 ist die künftige Rechtslage nun geklärt.

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Fachpublikum News

Frauen in der Schuldenberatung

(08.03.2023) Knapp 23.000 Frauen haben 2022 Unterstützung von einer staatlich anerkannten Schuldenberatung erhalten. Das sind beinahe 41 % der insgesamt unterstützten Personen. Die Klientinnen hatten bei der Erstberatung durchschnittlich 51.000 Euro Schulden (um Extremwerte bereinigter Wert; Männer 68.000 Euro). 2.950 Frauen sind im Vorjahr in Privatkonkurs gegangen. Das sind 36 % der in Österreich eröffneten Privatkonkurse. Fast jede zweite erstberatene Klientin der Schuldenberatung hat als höchste Ausbildung einen Pflichtschulabschluss.  [ mehr ]

Schuldenberatungen: 10 Prozent mehr Erstkontakte

(28.02.2023) Die Zahl der Menschen, die sich erstmals an eine Schuldenberatung wenden, steigt. 2022 hatten 18.565 Menschen einen Erstkontakt mit einer staatlich anerkannten Schuldenberatung, das sind beinahe 10 Prozent mehr als im Jahr davor. Die immer noch spürbaren Auswirkungen von Corona treffen auf massiv gestiegene Lebenshaltungskosten und erhöhte Kreditzinsen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die Insolvenzregeln für Privatpersonen wieder verschärft werden. [ mehr ]

Privatinsolvenzen 2022 um 13,5 Prozent gestiegen

(04.01.2023) Im Jahr 2022 wurden in Österreich insgesamt 8.176 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, das sind um 973 Verfahren mehr als im Jahr 2021 und entspricht einer Steigerung von 13,5 Prozent. Die Zahl der Insolvenzanträge ist um 1.326 Anträge bzw. 17,4 Prozent auf 8.952 Anträge gestiegen. [ mehr ]