Weniger Privatkonkurse 2017

(09.01.2018) Im Jahr 2017 wurden in Österreich 6.790 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, das sind um 1.065 Verfahren weniger als im Vergleichszeitraum 2016 und entspricht einem Rückgang von 13,6 Prozent. Die Zahl der Insolvenzanträge ist um 11,7 Prozent bzw. 1.047 Anträge auf 7.932 Anträge gesunken.
Alle Bundesländer weisen bei den eröffneten Schuldenregulierungsverfahren Rückgänge auf, wobei diese deutlich moderater ausfallen als noch im 1. Halbjahr 2017: die höchsten Rückgänge sind in Oberösterreich (16,4 Prozent), Wien (15,7 Prozent), der Steiermark und Vorarlberg (jeweils 14,2 Prozent) zu verzeichnen. Niederösterreich weist einen Rückgang von 11,3 Prozent auf, gefolgt vom Burgenland mit 10,3 Prozent und Kärnten mit 9,9 Prozent Rückgang. Die geringsten Rückgänge haben Tirol und Salzburg mit 7,9 Prozent bzw. 5,8 Prozent.  
Das zu Jahresbeginn 2017 präsentierte neue Regierungsprogramm verursachte durch den geplanten Umbau des Systems der Schuldenregulierung eine unklare Situation für SchuldnerInnen. Das hatte im 1. Halbjahr 2017 starke Rückgänge von knapp 30 Prozent bei den Privatinsolvenzeröffnungen zur Folge.
Durch den Beschluss des Insolvenzrechtsänderungsgesetz 2017 und das Inkrafttreten mit 1. November 2017 konnte die Rechtslage geklärt werden. Dies spiegelt sich in den aktuellen Zahlen wider: Sowohl Anträge als auch Eröffnungen sind im 4. Quartal 2017 deutlich angestiegen, im Vergleich zum 4. Quartal 2016 ergibt sich eine Steigerung von 15,5 bzw. 16,4 Prozent.

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Fachpublikum News

Frauen in der Schuldenberatung

(08.03.2023) Knapp 23.000 Frauen haben 2022 Unterstützung von einer staatlich anerkannten Schuldenberatung erhalten. Das sind beinahe 41 % der insgesamt unterstützten Personen. Die Klientinnen hatten bei der Erstberatung durchschnittlich 51.000 Euro Schulden (um Extremwerte bereinigter Wert; Männer 68.000 Euro). 2.950 Frauen sind im Vorjahr in Privatkonkurs gegangen. Das sind 36 % der in Österreich eröffneten Privatkonkurse. Fast jede zweite erstberatene Klientin der Schuldenberatung hat als höchste Ausbildung einen Pflichtschulabschluss.  [ mehr ]

Schuldenberatungen: 10 Prozent mehr Erstkontakte

(28.02.2023) Die Zahl der Menschen, die sich erstmals an eine Schuldenberatung wenden, steigt. 2022 hatten 18.565 Menschen einen Erstkontakt mit einer staatlich anerkannten Schuldenberatung, das sind beinahe 10 Prozent mehr als im Jahr davor. Die immer noch spürbaren Auswirkungen von Corona treffen auf massiv gestiegene Lebenshaltungskosten und erhöhte Kreditzinsen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die Insolvenzregeln für Privatpersonen wieder verschärft werden. [ mehr ]

Privatinsolvenzen 2022 um 13,5 Prozent gestiegen

(04.01.2023) Im Jahr 2022 wurden in Österreich insgesamt 8.176 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, das sind um 973 Verfahren mehr als im Jahr 2021 und entspricht einer Steigerung von 13,5 Prozent. Die Zahl der Insolvenzanträge ist um 1.326 Anträge bzw. 17,4 Prozent auf 8.952 Anträge gestiegen. [ mehr ]