2020 deutlich weniger Privatkonkurse

(11.1.2021) Im Jahr 2020 wurden in Österreich insgesamt 7.296 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet. Das sind um 2.198 Verfahren weniger als im Jahr 2019 und entspricht einem Rückgang von 23,2 Prozent. Die Zahl der Insolvenzanträge ist um 24,9 Prozent bzw. 2.634 Anträge auf 7.936 Anträge gesunken.

Alle Bundesländer weisen bei den eröffneten Schuldenregulierungsverfahren deutliche Rückgänge gegenüber dem Jahr 2019 auf, wobei das Burgenland mit einem Minus von 39,9 Prozent den höchsten Rückgang verzeichnet. An zweiter Stelle steht Tirol mit einem Rückgang von 36,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Etwas moderater fallen die Rückgänge in Wien (-25,4 Prozent), Vorarlberg (-24,9 Prozent), Oberösterreich (-22,9 Prozent) und der Steiermark (-21,2 Prozent) aus. Die vergleichsweise geringsten Rückgänge bei den eröffneten Schuldenregulierungsverfahren weisen Salzburg mit 16,3 Prozent sowie Kärnten und Niederösterreich mit jeweils 16,2 Prozent auf.

Der deutliche Rückgang der Eröffnungen gegenüber dem Jahr 2019 ist zum größten Teil der Corona-Krise geschuldet und hier vor allem dem Lockdown ab etwa Mitte März: Es gab einen weitgehenden Stillstand der Justiz und auch in den Schuldenberatungen war ein Vorantreiben von Schuldenregelungen im gewohnten Setting nicht möglich. Dies schlägt sich in den Zahlen nieder. Im 1. Halbjahr 2020 gab es bei den Eröffnungen der Schuldenregulierungsverfahren einen Rückgang von 32,0 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr 2019. Im zweiten Halbjahr 2020 hat sich die Lage wieder etwas normalisiert, der Rückgang fiel trotz erneutem Lockdown mit 13,3 Prozent wesentlich geringer aus.