Privatinsolvenzen im 1. Halbjahr 2023 um 5,4 Prozent gestiegen
(07.07.2023) Im 1. Halbjahr 2023 wurden in Österreich insgesamt 4.557 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet, das sind um 234 Verfahren mehr als im 1. Halbjahr 2022 und entspricht einer Steigerung von 5,4 Prozent. Die Zahl der Insolvenzanträge ist um 289 Anträge bzw. 6,1 Prozent auf 5.001 Anträge gestiegen.
Privatinsolvenzen nach Bundesländern
Während die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren auf Bundesebene leicht gestiegen ist, sind in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. Den höchsten Anstieg bei den Privatinsolvenzeröffnungen gibt es in Vorarlberg mit einem Plus von 42,0 Prozent. Ebenso haben Salzburg (+23,6 Prozent), Kärnten (+23,1 Prozent), das Burgenland (+21,1 Prozent) und Oberösterreich (+16,3 Prozent) deutliche Steigerungen gegenüber dem 1. Halbjahr 2022. Tirol weist eine Steigerung von 7,9 Prozent bei den Privatinsolvenzeröffnungen auf und liegt damit leicht über dem Bundesschnitt.
In Niederösterreich und Wien gibt es mit +1,1 Prozent bzw. +0,5 Prozent kaum Veränderungen gegenüber dem 1. Halbjahr 2022.
Komplett anders gestaltet sich die jüngste Entwicklung in der Steiermark, wo im 1. Halbjahr 2023 um 15,8 Prozent weniger Schuldenregulierungsverfahren eröffnet wurden als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
In absoluten Zahlen liegt die Bundeshauptstadt Wien mit 1.481 Verfahren an erster Stelle bei den Privatinsolvenzeröffnungen, gemessen an der Bevölkerungszahl bedeutet dies einen überproportional hohen Anteil am Privatkonkursgeschehen.
Es ist davon auszugehen, dass die nach wie vor hohe Inflationsrate und die damit verbundenen wirtschaftlichen Herausforderungen auch in Zukunft das Insolvenzgeschehen weiter antreiben werden.