Basiskonto für alle endlich umsetzen
Utl: Vor einem Jahr wurde das Recht auf ein Basiskonto für alle als EU-Richtlinie vom EU-Parlament beschlossen. Eine rasche Umsetzung in Österreich ist dringend notwendig. Die Teilnahme am Finanzalltag muss auch für Menschen mit geringem Einkommen möglich sein.
(Wien, 18. Februar 2015) Anlässlich der nächste Woche stattfindenden Armutskonferenz verweisen die Schuldenberatungen auf die Notwendigkeit einer raschen Umsetzung des Rechts auf ein Basiskonto. Vor beinahe einem Jahr, im April 2014, beschloss das EU-Parlament, dass Banken Menschen ein Basiskonto nicht länger vorenthalten dürfen. Für die Schuldenberatungen wurde damit ein zentrales Element für die Schuldenregulierung und Teilhabe am Finanzalltag erfüllt. Jetzt ist es dringend nötig, die Umsetzung zu beschleunigen. Jeder Monat ohne gesetzlich verankertes Recht auf ein Basiskonto drängt weitere Menschen an den sozialen Rand. Laut Statistik Austria leben in Österreich 150.000 Personen in Haushalten ohne Basiskonto.
„Ohne Girokonto ist es faktisch nicht möglich, am wirtschaftlichen Leben teilzuhaben“, so Hans W. Grohs, Geschäftsführer der ASB Schuldnerberatungen GmbH (asb), Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen in Österreich. „Ein Konto ist sowohl für die Gehaltsüberweisung als auch für existenzielle Zahlungen wie Miete oder Strom unabdingbar. Für unsere KlientInnen appellieren wir darauf, dass das Basiskonto für alle ehestmöglich umgesetzt wird. Ein fehlendes Girokonto ist oft das Zünglein an der Waage, das Menschen in die Armut treibt.“ Auch die öffentliche Verwaltung wird damit bei der Auszahlung von staatlichen Transferleistungen entlastet.
Das Basiskonto für alle soll KundInnen ermöglichen, Geld einzuzahlen, abzuheben und Überweisungen innerhalb der EU vorzunehmen. Es beinhaltet keinen Überziehungsrahmen.